Die Historie der Energiewende

2022
Das letzte deutsche Kernkraftwerk geht vom Netz

Mit den drei KKWs Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 gehen die letzten deutschen Kernkraftwerke planmäßig vom Netz. Die drei KKW hatten je eine Netto-Leistung von über 1300 MW (1,3 GW). Somit fallen auf einen Schlag über 4 GW an grundlastfähiger Energieerzeugungskapazität weg.

2021
Der Kohleausstieg beginnt

Am 01.01.2021 wurden die ersten Kohlekraftwerke nach dem von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstieg abgeschaltet. Dabei gingen 4,7 GW vom Netz. Bereits am 08.01.2021 mussten einige der Kraftwerke jedoch wieder angefahren werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

2019
Abschlussbericht Kohlekomission

Die von der Bundesregierung eingesetzte sog. “Kohlekomission” empfiehlt ein Ende der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038. Nach Möglichkeit sollte dieses Ziel auf 2035 vorgezogen werden.

2015
Planmäßige Abschaltung deutscher Kernkraftwerke

Mit dem KKW Grafenrheinfeld geht nach der sofortigen Abschaltung von 8 AKW nach dem Unfall in Fukushima das erste KKW nach dem neuen Ausstiegsplan vom Netz. Das KKW Grafenrheinfeld hatte eine Netto-Leistung von 1275 MW (1,27 GW).

2014
Aktionsprogramm Klimaschutz 2020

Das Bundeskabinett beschließt das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020. Dieses sieht vor, dass Deutschland seine Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 senkt.  Deutschlands Stromwirtschaft soll rund ein Viertel davon beisteuern.

2013
Endgültiges Ende der Atomenergie

Die neue “Große Koalition” aus CDU/CSU und SPD bestätigt den Atomausstieg bis 2022.

2011
Fukushima

Am 11. März 2011 löst ein Erdbeben der Stärke 9 vor Japans Küste einen Tsunami aus. Eine 15 Meter hohe Welle trifft das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi. In drei der sechs Reaktoren kommt es zu einer Kernschmelze.

Drei Tage später verkündet Kanzlerin Merkel ein „Atom-Moratorium“. Alle 17 deutschen Atomkraftwerke werden einer Sicherheitsprüfung unterzogen, die acht ältesten Reaktoren abgeschaltet. Insgesamt wird eine Kapazität von 8,4 Gigawatt vom Netz genommen. Die 2009 beschlossene Laufzeitverlängerung wird zurückgenommen. Nun soll doch bis 2022 aus der Atomkraft ausgestiegen werden. Damit kehrt Deutschland praktisch zum rot-grünen Ausstiegsbeschluss zurück. Im Bundestag stimmt eine breite Mehrheit für den neuerlichen Atomausstieg.

2009
Laufzeitverlängerungen

Die neue Bundesregierung unter CDU/CSU und FDP beschließt eine Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke. Zudem bekennt sich die Regierung ausdrücklich zum Neubau „hocheffizienter Kohlekraftwerke“, um die wegfallenden Kapazitäten zu ersetzen.

2003
Erstes Kernkraftwerk geht vom Netz

Mit dem Kernkraftwerk Stade geht das erste KKW nach dem beschlossenen Atomausstieg vom Netz. Das KKW Stade hatte eine Netto-Leistung von 640 MW (0,64 GW).

2000
Atomkonsens

Die Bundesregierung unter SPD und Grünen beschließt den Atomausstieg. Zu diesem Zeitpunkt bezieht Deutschland 30 % seines Stroms aus Atomkraftwerken.

 

Aktuelle Stromerzeugung und Verbrauch

Die Grafik zeigt die deutsche Stromerzeugung und den Stromverbrauch der
letzten drei Tage. Immer wenn die Erzeugung unter der hellen
Magenta-Linie bleibt, ist Deutschland bereits jetzt auf Strom-Importe
angewiesen.

Warum wir Atomkraft brauchen
von Franziska Schneider

Umfragen

In Zahlen

34 %
der Deutschen sind für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraft
73 %
der Deutschen sind für einen schnellen Kohleausstieg